Vorfreude! Es ist Donnerstag, der 10. August 2023 und wir machen uns vom Ruhrpott ins thüringische Schlotheim auf, um unserem geliebten PartySan Open Air beizuwohnen.
Wie wir pilgern auch ca. 10.000 weitere Metalheads aus aller Herren Länder zum Flugplatz Obermehler, um dem Mekka der extremen Stromgitarrenmusik einen Besuch abzustatten.
Ich schreibe das eigentlich jedes Jahr und ich kann mich nur immer wiederholen: Das PartySan Open Air ist das Festival, auf dem man einfach jede Band sehen möchte. Und hatte ich schon erwähnt, dass die Veranstalter immer alles richtig machen? Ich glaube schon!
Wie auch immer: nach einem epischen Stau haben wir endlich unsere Akkreditierungsbändchen, bauen noch schnell unsere Zelte auf und eilen in Richtung Infield…
DONNERSTAG
DESTRÖYER666
Leicht verspätet landen wir schließlich vor der Hauptbühne, auf welcher sich DESTRÖYER666 gerade die Ehre geben. Die Aussie-Black-Thrasher um Frontmann und Gitarrist K.K. Warslut kommen trotz ausbaufähigem Sound gut beim zahlreich versammelten Publikum an und hauen mit „Guillotine“, „Pitch Black Night“ und „Never Surrender“ gleich drei neue Songs raus, die sich allesamt hervorragend ins Set einfügen. Als man gegen Ende des Gigs noch mit Hits wie „Trialed By Fire“, „Lone Wolf Winter“ und dem Rausschmeißer „Satanic Speed Metal“ um die Ecke kommt, gibt’s vor der Bühne kein Halten mehr! Für mich ein absolut gelungener Einstieg ins diesjährige PSOA, der definitiv Lust auf mehr macht!
Setlist DESTRÖYER666
Never Surrender
Wildfire
A Breed Apart
I Am the Wargod (Ode to the Battle Slain)
Guillotine
Pitch Black Night
Trialed by Fire
Lone Wolf Winter
Satanic Speed Metal
TRIBULATION
Nicht zum ersten Mal stehen TRIBULATION auf dem Billing des PSOA. Und heute geht die Sonne bereits unter, als die Schweden die Bretter der Hauptbühne betreten - was die düster-romantische Stimmung des nun folgenden Gigs hervorragend unterstreichen soll. Obwohl vor der Bühne etwas weniger los ist als bei Destroyer666, genießt das Publikum die Show und die eingängigen Songs der skandinavischen Goth-Deather jedoch in vollen Zügen. Vielen Fans indes fehlt der extrovertierte und charismatische Saitenhexer Jonathan Hultén immer noch, aber die beiden Gitarristen Zaars und Tholl performen auch ganz wunderbar. Klassiker wie „Strange Gateways Beckon“ oder „Nightbound“ machen diesen stimmungsvollen Gig perfekt. Dies ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm, denn die nächste Band, die für uns auf dem Programm steht, heißt Nile. Kollege Ede berichtet, was wir dort gleich alles auf die Ohren bekommen.
NILE
Der Gerstensaft geht langsam aber sicher in die Beine und der Abend ist noch jung. So fällt die Wartezeit auf Nile doch etwas schwerer da die Jungs leider erst mit einer etwas mehr als zwanzigminütigen Verspätung auf die Bühne kommen. Nach dem obligatorischen Intro eröffnet Nile furios mit 'Sacrifice Unto Sebek“. Was mit dem Signature- Riff ja immer für gute Stimmung sorgt. Ebenso sind auch die Reaktionen des Publikums. Na ja eine meiner Lieblingsbands..kann man da objektiv sein? Ja, man kann. Ich habe Nile eigentlich seit 1998 locker 20 mal gesehen und man merkt immer noch deutlich, dass der Band der Line-Up-Wechsel in 2017 wirklich gutgetan hat. Zwar sind NILE routinierte Profis aber man merkt seit dem Wechsel wieder deutlich mehr Spielfreude und eine gute Chemie innerhalb der Band. Die Songauswahl bietet einen guten Querschnitt der Diskographie und mit „Black Seeds Of Vengeance“ endet das mit sieben Songs leider viel zu kurze, aber wohl dem Zeitplan geschuldete Set an diesem Abend.
Setlist NILE
Sacrifice Unto Sebek
Defiling the Gates of Ishtar
Kafir!
Call to Destruction
Vile Nilotic Rites
In the Name of Amun
Black Seeds of Vengeance
DEICIDE
Weiter geht es mit der Florida-Death-Legende DEICIDE. In diesem Jahr stehe ich der Band etwas versöhnlicher gegenüber als noch auf dem PSOA 2018, wo ich vor allem von der Gesangs-Performance von Herrn Benton ziemlich enttäuscht war. Leider musste ich mich im Laufe der Zeit davon überzeugen lassen, dass er nicht an die Leitung der 90er heran kommen wird. Was soll’s, wir werden alle nicht jünger. Grundsätzlich geht mir der inflationäre Trend „Special-Album XY-Show" vieler Bands langsam ein wenig auf den Zwirn, aber mit „Legion“ haben wir hier quasi den Soundtrack meiner Jugend. So schlagen Deicide auch an diesem Abend voll ein. Die Band funktioniert wie eine gut geölte Maschine. Die Bühnenshow ist gewohnt statisch, verströmt aber das typische Deicide-Charisma. „Legion“ einmal als komplettes Live-Set zu sehen ist schon ein Erlebnis. Wenn das hier Fan-Service ist, kann ich nur sagen -well done -. Bekanntlich ist „Legion“ ja ein recht kurzes Album und so wird das Set durch Hits des Debuts, „Once Upon the Cross“ und „Scars oft he Crucifix“ sehr gut ergänzt. Eine absolute Offenbarung für Fans des Ami-Death der 90er. Ich bin zufrieden. Darauf erst mal ne neue Runde Bier. Denn der Abend ist ja noch nicht zu Ende.
Setlist DEICIDE
Satan Spawn, the Caco-Daemon
Dead but Dreaming
Repent to Die
Trifixion
Behead the Prophet (No Lord Shall Live)
Holy Deception
In Hell I Burn
Revocate the Agitator
Once Upon the Cross
When Satan Rules His World
They Are the Children of the Underworld
Scars of the Crucifix
Dead by Dawn
Homage for Satan
OBITUARY
Grooviger OId-Shool Death Metal, vor allem wenn er von stilprägenden Veteranen des Genres kommt, bildet doch eigentlich immer einen runden Abschluss eines gelungenen Festivaltags. Mit dem Eröffnungssong „Redneck Stomp“ weiß man direkt was Sache ist- Stumpf ist Trumpf – einfach geradlinig auf die sprichwörtliche Fresse. Wenn man bedenkt, dass die Herren auch schon diverse Lenze auf dem Buckel haben und Obitary zu den Bands zählt, die quasi schon immer da waren, haben die fünf Amis um die legendären Gebrüder Tardy immer noch sichtlich Spaß an dem was sie tun. Kraftvolle Performance und der natürlich unverwechselbare Gesang. Nach dem vierten Song fällt, dass Backrop und gibt die Sicht auf das überlebensgroße Cover des aktuellen Albums „ "The Dying Of Everything"frei. Es folgen auch direkt zwei neue Songs. Die insgesamt 15 bieten eine geile Mischung aus neuem Material und Klassikern mit „Swoly we Rot“ als krönendes Finale! Insgesamt eine perfekter Festivalauftakt.
Setlist OBITUARY
Redneck Stomp
Sentence Day
A Lesson in Vengeance
Visions in My Head
The Wrong Time
Barely Alive
Slow Death
Find the Arise
Weaponize the Hate
My Will to Live
Chopped in Half / Turned Inside Out
War
Dying of Everything
I‘m in Pain
Slowly We Rot
FREITAG
URGEHAL
Für mich beginnt der nunmehr zweite Festivaltag mit keinen geringeren als den norwegischen Schwarzmetall-Göttern von URGEHAL, die mit einigen Reunion-Shows unterwegs sind, um ihrem 2012 verstorbenen Frontmann Trondr Nefas zu gedenken. In den Genuss einer dieser großartigen Shows durfte ich bereits auf dem Inferno Festival in Oslo kommen – und genau wie dort gelingt den Norwegern dieses Vorhaben auch heute in allen Belangen: nach allen Regeln des Kults sind Enzifer und Co. mit jeder Menge Corpsepaint und riesigen Spikes unterwegs und feuern mit Songs wie „Satanic Black Metal in Hell“, „Nekromisantrop“ oder „The Eternal Eclipse“ jede Menge Black Metal-Granaten ins dankbare Publikum. Als Gastmusiker haben die Jungs einige ehemalige Bandmitglieder sowie Freunde von Nefas am Start, was diesen Gig besonders einzigartig anmuten lässt. Der druckvolle Sound tut sein Übriges, um diese Show zu einer rundum gelungenen Solchen zu machen. Stark!
Setlist URGEHAL
Goatcraft Torment
Antireligiøs
Dødsmarsj til helvete
Satanic Black Metal in Hell
Nekromisantrop
Stesolid Self-Destruction to Damnation
The Necessity of Total Genocide
The Eternal Eclipse
Mirror Satan
ILLDISPOSED
Als nächstes stehen die Dänen von ILLDISPOSED auf dem Programm, die mit ihrem groovigen Death Metal wie immer keine Gefangenen machen: die Meute vor der Bühne frisst ihnen von der ersten Sekunde an aus der Hand! Auf der Setlist wird mit Songs wie „Weak Is Your God“, „I Believe In Me“, „Submit“ oder „Dark“ quasi die gesamte Schaffensphase der Band berücksichtigt und Frontmann Bo Summer bringt uns mit seinen humorigen deutschen Ansagen zum Lachen. Nach gut 45 Minuten ist nach „You Against The World“ schließlich Schicht. Feine Sache!
MIDNIGHT
Auch MIDNIGHT können mit ihrer Mixtur aus Black- und Speed Metal sowie Punk und Rock’n’Roll auf ganzer Linie überzeugen. Das Trio um Bandkopf Athenar haut uns mit Songs wie „Satanic Royalty“, „Evil Like A Knife“, „Fucking Speed And Darkness“, „Szex Witchery“ oder „You Can´t Stop Steel“ jede Menge Granaten um die Ohren und sorgt dafür, dass vor der Bühne der Punk abgeht. Neben diversen Crowdsurfern fliegen auch einige Pfandbecher auf die Bühne, welche die Fans nach der Aufforderung der Band, Ihnen den Rückflug in die USA zu bezahlen, nur zu gerne auf selbige werfen. Ein richtig geiler Auftritt, der Laune macht!
Setlist MIDNIGHT
All Hail Hell
Fucking Speed and Darkness
Black Rock'n'Roll
Szex Witchery
Telepathic Nightmare
Satanic Royalty
Lust Filth and Sleaze
Here Comes Sweet Death
Evil Like a Knife
You Can't Stop Steel
T.A.P.
Unholy and Rotten
Anschließend gibt es mit DECAPITATED eine fette Portion technischen Death Metal für den geneigten Fan. Im Gepäck haben die Jungs hier und heute ihren aktuellen Silberling „Cancer Culture“, welcher auf der Setlist mit vier Songs berücksichtigt wird. Doch auch ältere Klassiker wie „Nine Steps“ oder „Spheres Of Madness“ strapazieren unsere Nackenmuskulatur aufs Äußerste. Frontmann Rafał und seine Mitstreiter geben wirklich alles und animieren uns zum kollektiven Ausrasten, welches in einem Circlepit vom Allerfeinsten seinen Höhepunkt erreicht. Fazit: auch heute stellen die Polen wieder unter Beweis, dass sie live einfach immer eine sichere Bank sind!
Setlist DECAPITATED
Cancer Culture
Just a Cigarette
Earth Scar
Last Supper
Day 69
Spheres of Madness
Nine Steps
Never
Iconoclast
GRAVE MIASMA
Da Mantar ihren Auftritt krankheitsbedingt canceln mussten, hat man GRAVE MIASMA kurzerhand von der Zeltbühne auf die Hauptbühne verfrachtet. Die Briten servieren uns okkulten Black/Death Metal und haben anfangs ein wenig mit Soundproblemen zu kämpfen, was sicherlich auch dem relativ kurzfristigen Bühnenwechsel geschuldet ist. Auch hat sich der Platz vor der Bühne ein wenig gelichtet. Trotzdem geben GRAVE MIASMA alles und profitieren davon, dass sie auf der Hauptbühne ordentlich Pyros spendiert bekommen. Auf der Setlist steht neben Songs wie „Eschatos“ mit „Guardians Of Death“ auch ein Stück von der aktuellen Scheibe „Abyss of Wrathful Deities“. Solide Performance, trotz allem!
DYING FETUS
Als Co-Headliner schickt sich mit DYING FETUS eine weitere Death Metal-Institution dieses nunmehr zweiten Festivaltages an, uns noch mal ordentlich einzuheizen, bevor Hypocrisy den Abschluss machen. Die Ami-Deather liefern eigentlich stets einen Abriss der Extraklasse und auch heute werden sie ihrem Ruf mehr als gerecht. Zwar ist die Setlist heute etwas kürzer als auf der Tour, aber die gesamte Schaffensphase der Band wird dennoch berücksichtigt. Sogar zwei neue Songs vom kommenden Album sind dabei – aber auch Klassiker wie „From Womb To Waste“, „Subjected To A Beating“ oder „Your Treachery Will Die With You“ dürfen auf gar keinen Fall fehlen. Der Wunsch des Frontmannes John Gallagher nach einem Moshpit ist dem Publikum Befehl, so dass es vor der Bühne kein Halten mehr gibt. Nach dem letzten Song „Wrong One To Fuck With“ ertönt „Celebration“ von Kool & Th Gang, während wir einen kurzen Abstecher zum Bierstand machen, um für den finalen Abschluss in Form von Hypocrisy gewappnet zu sein.
Setlist DYING FETUS
One Shot, One Kill
Subjected To A Beating
We Are Your Enemy
Unbridled Fury
In The Trenches
Grotesque Impalement
Compulsion For Cruelty
Prais The Lord (Opium Of The Masses)
Your Treachery Will Die With You
From Womb To Waste
Wrong One To Fuck With
HYPOCRISY
Peter Tägtgren und seine Mannen headlinen das PSOA bereits zum vierten Mal und sind somit schon eine Art Institution auf unserem Lieblingsfestival. Auch heute Abend werden die Schweden ihrem Status wieder voll und ganz gerecht und machen uns voller Spielfreude mit altbewährten Klassikern wie „Roswell 47“ oder dem Übersong „Fractured Millennium“ absolut glücklich. Schlagzeuger Horgh ist heute nicht mit von der Partie, dafür hat man mit The Crown-Drummer Henrik Axelsson einen würdigen Ersatz hinter der Schießbude. Vor der Bühne indes feiert man die Jungs trotz später Stunde nach allen Regeln der Kunst ab – Haare kreisen, Pommesgabeln ragen in die Luft. So muss das sein! Anschließend gönnen wir uns noch ein paar Bierchen im Partzelt, bevor wir müde, aber glücklich zurück zum Zeltplatz laufen.
Setlist HYPOCRISY
Fractured Millennium
Impotent God
Mind Corruption
Adjusting the Sun
Eraser
Chemical Whore
Weed Out the Weak
Don't Judge Me
Children of the Gray
Inferior Devoties
Fire in the Sky
War-Path
The Final Chapter
The Gathering
Roswell 47
SAMSTAG
IMPIETY
Auf IMPIETY bin ich sehr gespannt, habe ich die Band aus Singapur doch zuletzt vor mehr als 20 Jahren live erleben dürfen. Und da die Jungs nur sehr selten in europäischen Gefilden aufspielen, ist der heutige Gig schon etwas ganz Besonderes. Mit ihrer Mischung aus Black/Thrash und Death Metal machen die Herren um Sänger und Bassist Shyaithan jedenfalls keine Kompromisse und liefern einen Abriss, der sich gewaschen hat. Leider sind noch nicht so viele Menschen vor der Bühne, aber so können wir den Auftritt wenigstens in vorderster Reihe genießen. Los geht’s mit „Azazel“ von der aktuellen Scheibe „Versus All Gods“, auf welcher auch das Hauptaugenmerk dieses Gigs liegt. So steht der Über-Knaller „Torment in Fire“ heute leider nicht auf der Setlist. Aber sei’s drum - Band und Publikum haben jede Menge Spaß! Und Kollege Dragan ist so angetan, dass er sich am Merch-Stand kurzerhand ein IMPIETY-Shirt zulegen muss.
IMMOLATION
Ähnlich kompromisslos geht’s mit IMMOLATION weiter, die uns anschließend auf der Hauptbühne beehren. Die US-Todesmetall-Veteranen zocken ihren technisch anspruchsvollen, aber dennoch eingängigen Old School Death Metal bei bestem Sound und haben die Meute vor der Stage von der ersten Sekunde an auf ihrer Seite - Haare kreisen und erste Circlepits lassen nicht lange auf sich warten. Die Setlist des Ami-Quartetts konzentriert sich heute vornehmlich aufs aktuelle Album „Acts Of God“, aber auch Klassiker wie „Despondent Souls“ oder „Under The Supreme“ dürfen natürlich nicht fehlen. Den Abschluss macht „Let The Darkness In“, ebenfalls von der der aktuellen Scheibe, bevor man eine glückliche Meute zurücklässt. So darf es weitergehen!
ENDSTILLE
Die deutschen Black Metaller von ENDSTILLE haben nach nunmehr zehn Jahren „DetoNation“ einen neuen Silberling in den Startlöchern, dessen Release über Ván Records in Kürze ansteht. Leider haben die Kieler ein wenig mit Soundproblemen zu kämpfen, welche insbesondere die Vocals von Frontmann Zingultus betreffen, aber nichtsdestotrotz machen die Jungs das Beste draus und knallen uns neben absoluten Klassikern wie „Frühlingserwachen“ oder „Conquest Is Atheism“ mit „Jericho Howls“ und „Pro Patria Mori“ auch ein paar neue Songs vor den Latz. Diese reihen sich hervorragend ins Set ein und geben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet. Trotz aller Soundprobleme kann man dennoch von einem geilen Auftritt sprechen!
BORKNAGAR
Sozusagen als willkommene Abwechslung zum vorherigen Geknüppel entern um 21:00 Uhr BORKNAGAR die Mainstage und schaffen mit ihrem folkigen Progressive-Black Metal schnell eine absolute Wohlfühlatmosphäre - Gänsehaut inklusive! Der Platz vor der Bühne füllt sich langsam und nach anfänglichen Soundproblemen, die man aber schnell in den Griff bekommt, konzentrieren sich die Norweger heute Abend primär auf die letzten beiden Outputs „Winter Thrice“ und „True North“. Die beiden Sänger ICS Vortex und Lars A. Nedland, die nebenbei an Bass und Keyboard aktiv sind, machen einen ganz hervorragend Job. Ich bin ohnehin ein großer Fan von ICS Vortex, der auch bei meinen heißgeliebten Arcturus als Frontmann am Start ist. Tiefenentspannt freuen wir uns anschließend auf noch einmal auf eine gehörige Portion Geballer, denn Kataklysm stehen als nächstes auf dem Programm.
Setlist BORKNAGAR
The Fire That Burns
Frostrite
The Rhymes of the Mountain
Up North
Voices
Colossus
Ruins of the Future
The Dawn of the End
Winter Thrice
KATAKLYSM
Für alle, die sich heute Abend noch mal so richtig austoben wollen, ist der Gig der Kanadier, die ihre Mucke selbst als „Northern Hyperblast“ bezeichnen, die allerletzte Chance. Diese wird auch dankbar angenommen. Zumindest haben die Securities Unmengen von Crowdsurfern jede Menge zu tun. Tight und kompromisslos heizen uns KATAKLYSM uns gegen Ende des Festivals noch einmal ordentlich ein! Bei „Serenity In Fire“ entsteht ein gigantischer Circlepit und Todesmetall-Kracher wie „In Shadows & Dust“ oder „As I Slither“ werden abgefeiert wie nix gutes! Wie gewohnt ein sehr guter Live Act!
Setlist KATAKLYSM
Narcissist
Thy Serpent’s Tongue
At The Edge Of The World
The Ambassador Of Pain
Underneath The Scars
Die As A King
Soul Destroyer
In Shadows & Dust
Manipulator Of Souls
Taking The World By Storm
Outsider
As I Slither
Serenity In Fire
The Black Sheep
ENSLAVED
Den Samstagsheadliner und gleichzeitig das finale des gesamten Festivals geben in diesem Jahr ENSLAVED, die seit ihrer Gründung im Jahre 1991 eine enorme Entwicklung hingelegt haben. Zunächst als Viking-Black Metal Band unterwegs, stehen die Norweger um Sänger und Basser Grutle Kjellson inzwischen eher für Progressive Viking Metal Heute Abend allerdings gibt man erstmals außerhalb Norwegens das Debut-Album „Vikingligr Veldi“ komplett zum Besten und hat das Publikum mit Charme und Spielfreude schnell auf seiner Seite. Und da wir nun mal in Deutschland sind, lässt Grutle es sich auch nicht nehmen, auf die deutschen Bands bzw. Künstler einzugehen, die ENSLAVED beeinflusst haben: Amon Düül II und Klaus Schulze. Nachdem die Skandinavier nach knapp 50 Minuten kurz die Bühne verlassen, gibt’s mit „793 (Slaget Om Lindisfarne)“ noch einen finalen Klassiker als Zugabe. Ein beeindruckender und intensiver Headliner-Gig. Ich bin sehr froh, dass ich trotz aller Müdigkeit noch bis zum Schluss dageblieben bin.
Setlist ENSLAVED
Lifandi lif undir hamri
Vetrarnótt
Midgards Eldar
Heimdallr
Norvegr
793 (Slaget om Lindisfarne)
Anschließend lassen wir den letzten Abend noch traditionsgemäß mit einigen Bierchen und bester Musik im Partyzelt ausklingen. Nach dem ABBA-Klassiker „Thank You For The Music“, der wie jedes Jahr den obligatorischen Rausschmeißer dieses unvergesslichen Festivals gibt, wanken wir müde aber glücklich zurück in unsere Zelte.
FAZIT
Was soll ich sagen? Es war wie jedes Jahr ein absolutes Fest! Wie ihr wisst, ist das PartySan mein absolutes Lieblingsfestival, welches auch heuer wieder mit einem unfassbar guten Line Up ohne wirkliche Schwächen in die Geschichte der vielen PartySans eingehen wird. Auch die Orga hat sich nicht lumpen lassen und hat wie eh und je einfach alles richtig gemacht. Das Ganze wird abgerundet durch die absolut perfekte Location, die man mit dem Flugplatz Obermehler seit 2011 gefunden hat.
Dass der Wettergott uns obendrein auch wieder wohlgeSONNEn war, ist wohl die Kirsche auf dem (metallischen) Sahnehäubchen of Doom.
Wir können es alle kaum erwarten, wenn es im kommenden Jahr wieder heißt: „Hell is here!“